Die große Ernüchterung

So eine Reise mit dem geliebten Weibe anlässlich unserer Silberhochzeit ist unbestritten eine wunderschöne Sache. Und das war sie selbstverständlich auch! Wir verlebten 10 wundervolle Tage im Urlauberparadies El Gouna am Roten Meer.
Es war wirklich schön!

Fotografisch, konkreter vom Equipment her, war es eine totale Ernüchterung. Im Mai 2021 wechselte ich bekanntlich vom großen, schweren Nikon Vollformat zu Panasonic MFT. An der Bildqualität gab es damals rein gar nichts auszusetzen. Aber die furchtbar verschachtelte Bedienung erzwang den Wechsel zurück zu Nikon. Aber schon Anfang 2022 deutete es sich vor allem im Rücken an, das ganze Gerassel ist zu groß, zu viel und vor allem zu schwer. Ich nahm zwar eine Nikon D90 mit dem AF-S DX Nikkor 18-140mm mit in den Urlaub, aber 1,3 kg um den Hals machten beim Flanieren einfach keinen Spaß. So blieb die Kamera die meiste Zeit im Hotel und ich hielt unsere Erinnerungen mit dem Smartphone fest.

Angesichts der sehr guten Bildqualität meines Samsung Galaxy S21 FE kamen erst recht Zweifel an den großen Kameras. Zum Glück hat das Handy trotz aller intelligenter Software und ständiger Verfügbarkeit auch Grenzen.

Außerdem, Thomas ohne Kamera gibt es nicht! Also musste eine Lösung gefunden werden …


Die Rolle rückwärts

Als ich im Mai 2021 eine kleine und leichte Panasonic Lumix DMC-G2 im Micro Four Thirds-Format in die Hände bekam, stand für mich fest, dass das mein neues System wird. Sehr gut ausgestattete Kameras mit einer sehr guten Bildqualität. Auf die G2 folgten eine G70 und eine G81. In Verbindung mit den originalen Objektiven ein Schritt in die Zukunft. An die „kleinen“ Unterschiede in Bedienung und Handling werde ich mich schon gewöhnen.

Es folgten drei Urlaube voller interessanter Erlebnisse und Motive. Die entstandenen Bilder waren alle gut bis sehr gut. Technisch gab es nichts auszusetzen. Indes, an die „kleinen“ Unterschiede in Bedienung und Handling konnte ich mich nicht gewöhnen. Alles war so filigran und leichtgängig, ein unbeabsichtigter Griff und schon war alles verstellt. Am meisten störte mich dieser vermaledeite Displaybutton. Da, wo bei einer richtigen Kamera der Daumenballen ruht, sitzt bei Panasonic ein nicht arretierbarer Knopf, welcher das Display um-, aus- oder einschaltet. Alle Augenblicke gab es eine neue oder gar keine Anzeige!
Das zweite große Manko ist die fehlende Lock-Funktion für den Fokuspunkt. Kurz gesagt, die Konzentration lag stets auf der Bedienung der Kamera und nicht beim Motiv.
So hatte ich mir das nicht vorgestellt!

Nach Prüfung der Gebrauchtpreise bei eBay gab es nur einen Schluss: das Zeug muss weg und der Erlös fließt in eine neue (gebrauchte) Nikon-Ausrüstung.
Da ich ein ordentlicher Mensch bin und pfleglich mit den mir anvertrauten Sachen umgehe, konnte ich das Panasonic-Zeug sehr gut verkaufen und mir nach intensiver Recherche zwei Nikon-Bodys und drei Objektive in Top-Zustand ersteigern. Ein leichtes Plus sprang dabei auch noch raus.

Jetzt habe ich eine Nikon D7100, eine D5300 mit einem 16-85er Normalzoom sowie ein Weitwinkel und ein Teleobjektiv.
Alles wird wieder gut!

Nikon D7100

Weniger ist manchmal mehr – oder der Versuch eines (ergänzenden) Systemwechsels

2300 vs. 700 Gramm: spätestens seit der letzten Wanderung war ich es Leid, immer über 2 kg Nikon-Vollformat mitzuschleppen. Sicher gibt es auch kleine und leichte DSLR, aber diese sind vom Funktionsumfang her doch sehr limitiert.
Kompakt- und Superzoomkameras sind aufgrund ihrer winzigen Sensoren mehr Spielerei.
Sind also spiegellose Systemkameras (DSLM) eine Alternative? Diese Systeme haben in ähnlicher Preisklasse schon bewegliche Displays, WIFI, HD-Video und so weiter dabei.

Nach kurzem Test mit einer alten Panasonic Lumix DMC-G2 war klar, dieses Micro Four Thirds-System (MFT) muss ich einer näheren Prüfung unterziehen. Die Fotos sind mit einer acht Jahre alten Panasonic Lumix DMC-G6 und einer 25mm/f 1.7 – Festbrennweite gemacht. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Fotos klarer, schärfer und brillanter sind, als ich es von Nikon gewohnt bin.

Auf jeden Fall eine interessante Geschichte, welche die Fototasche leichter macht.

Fortsetzung folgt …